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Spracherkennung bei Kriegrich Merz & Co.

Februar 2025

Der neue Bundeskanzler, die Medien und all jene, die Russland im Ukrainekrieg auf dem Schlachtfeld besiegen wollen, verwenden in ihrer Erzählung über den Krieg und seine Ursachen häufig assymetrische Bilder. Meiner Meinung nach handelt es sich dabei um eine klassische Form der Kriegspropaganda, die allerdings in den "10 Prinzipien der Kriegspropaganda" nicht explizit erwähnt wird.
Kennen Sie solche Sätze hier?

"Putin hat die Ukraine angegriffen."
"Putin beschießt die Ukrainer mit Raketen."
"Putin will keinen Frieden mit der Ukraine."

Es geht hier gar nicht um den Inhalt, sondern um etwas, das uns möglicherweise gar nicht auffällt, weil wir uns infolge der vielen Wiederholungen an solche Sätze gewöhnt haben.
Symmetrisch - also ohne den heimlich hinzugefügten Propagandafaktor - müssten die Sätze aber wie folgt lauten:

"Russland hat die Ukraine angegriffen."
"Die Russen beschießen die Ukrainer mit Raketen."
"Russland will keinen Frieden mit der Ukraine."

Das klingt schon ganz anders. Das würde unterstreichen, dass zwei Völker gegeneinander Krieg führen oder mindestens zwei Armeen - nicht aber ein einzelner Führer gegen ein Volk.
In Prinzip 3 von Morellis Kriegspropaganda-Analyse heißt es: "Der Führer des feindlichen Lagers wird dämonisiert." Richtig. Putin wird dämonisiert. Selensky auf der anderen Seite auch. Doch es passiert noch mehr als die Dämonisierung. Putin wird zum Einzeltäter hochstilisiert, während ihm die Ukraine als Volk gegenüber steht. Dass die Wurzel des Krieges der innerukrainische Ost-West-Konflikt ist, wird von einer filmreifen Story überdeckt. In dieser Story ist Putin wahnsinnig geworden, aber er wird sich gegen den Druck nicht halten können, das Volk wird rebellieren, Putin wird gestürzt und die Ukrainer gewinnen den Krieg.
Nichts von alledem stimmt oder ist eingetroffen. Denn diese Geschichte entspringt einer primitiven Sicht auf den Konflikt und auf die Welt allgemein. In dieser für unsere Eliten mittlerweile so typischen infantilen Denkweise kämpft nicht nur das Böse gegen das Gute, nein - in dieser Denkweise ist das Böse klein und das Gute groß. In dieser Denkweise bedarf es eines vergleichsweise kleinen Eingriffes, um das wenige Böse weg zu bekommen und dadurch den an sich guten Naturzustand der Welt herzustellen. In dieser Denkweise ist ein einziger Mann Schuld am Übel. Und in dieser Denkweise können auch ein paar Desinformationen Millionen Wähler beeinflussen, weshalb man diese einfach nur löschen muss - und dann ist alles wieder gut.

Ganz offensichtlich wird die Sache, wenn man mal die Pole unter Beibehaltung der Aussage vertauscht.

"Russland hat Selensky angegriffen."
"Die Russen beschießen Selensky mit Raketen."
"Russland will keinen Frieden mit Selensky."

Die Aussagen wirken schräg, obwohl sie lediglich die sprachtechnische Umkehrung dessen sind, was wir aus den Mainstream-Medien seit Jahren hören.
Taurus-Merz verwendet den Begriff "Putin" zwanghaft, um seinen Kamikaze-Kurs gegen Russland zu begründen. In seiner Sprache sitzen Sarah Wagenknecht und Alice Weidel auf "Putins Schoß". Klar, es würde ja blöd klingen, wenn sie auf dem Schoß des russischen Volkes sitzen würden. Das würde ja die Dimension des Feindes verdeutlichen, den sich Fritzchen hier gewählt hat. Aber es ist ja nur dieser Putin, keine Angst, mit dem werden wir fertig ... und dann ist da bloß noch dieser Trump und dieser Vance und dieser Xi Jingping und diese Meloni und dieser Orban und dieser Kickl und dieser Erdogan und dieser Fico ...

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