Inkonsistente Mainstream-Narrative
Juni 2025
Einem verbreiteten Narrativ den Widerspruch zur Realität zu beweisen, ist oft nicht leicht.
Es gibt einfach zu viele Tricks und Kniffe, die Realität in passende Mäntelchen zu kleiden.
Von Vorteil ist es daher, wenn eine Erzählung in sich widersprüchlich ist. Dann kann man sich
komplizierte Beweisverfahren sparen, um gegen sie Zweifel zu hegen.
Gerade moralisch induzierte Narrative oder auch notdürftig zusammen gezimmerte Rechtfertigungen sind oft eher Sammlungen nützlicher Argumente als konsistente Systeme. Deswegen schleichen sich dort gern logische Sprünge und Widersprüche ein. Der Vortragende bemerkt sie selbst nicht, weil die widersprüchlichen Elemente in seiner Erzählung zu weit voneinander entfernt sind, um sich gegenseitig sehen zu können.
Ich habe anhand von medial verbreiteten Mainstream-Narrativen aus der jüngeren Vergangenheit den Versuch unternommen, den Widerspruch eines Narrativs in einen jeweiligen Satz zu pressen:
Los geht's:
"Dass Russland militärisch nicht besonders stark ist, sieht man doch daran, dass die kleine Ukraine so gut Stand hält, und wir müssen ihr dabei helfen, denn wenn sie verliert, wird Russland uns als nächstes angreifen, weil man Russland militärisch nicht unterschätzen sollte."
"Wehrfähige ukrainische Männer, die sich in Deutschland vor der Verteidigung ihres Landes drücken, missbrauchen das Asylrecht, denn das ist nur für Menschen gedacht ist, die vor Verfolgung und Krieg flüchten."
"Bei Corona sollte man sich ohne ärztliche Hilfe und Medikamente in Quarantäne selbst auskurieren, damit man niemanden ansteckt, denn Corona ist alles andere als eine harmlose Krankheit."
"Ein Impfdurchbruch ist normal und es wurde nie gesagt, dass das nicht passieren kann, und deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele sich und andere schützen, indem sie sich impfen lassen."
"Migration ist kein Problem für uns, die AfD stilisiert das nur hoch, und sie wird dabei von Putin unterstützt, der versucht, uns mit einer Flut von immer mehr Migranten zu schaden."
"Die "Deutschen" gibt es nicht, und der ethnische Volksbegriff ist Grundlage der menschenverachtenden Weltanschauung der Nazis, für deren Verbrechen die "Deutschen" in der Verantwortung stehen."
"Dass es eine Überfremdung gäbe, ist eine typisch rechte Lüge, der man entgegen treten muss, denn ohne die vielen Ausländer würde hier alles zusammenbrechen."
"Dass Rechte jede Tat eines Migranten zum Anlass für ihre Agitation nehmen und die Opfer missbrauchen, ist so schändlich, dass man das zum Anlass für eine Demo gegen rechts nehmen sollte."
"Wenn es im Winter mal schneit, darf man Wetter nicht mit Klima verwechseln und damit den Klimawandel leugnen, denn den Klimawandel kann man ja gerade in den sommerlichen Hitzephasen live miterleben."
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