Gebildete Menschen wollen nicht verarscht worden sein
Februar 2021Warum sind es vor allem gebildete Menschen, die felsenfest von der Richtigkeit des politischen Corona-Kurses überzeugt sind?
Die nahe liegende Antwort wäre: Weil der Kurs richtig ist und kluge Menschen dies erkennen.
Gebildete Menschen sind gewohnt, recht zu haben. Leider aber auch mit der Folge, ein wenig bequem im Denken zu werden. Gebildete neigen dazu, gegenteilige Sichten grundsätzlich als indiskutabel und niveaulos einzuordnen, besonders wenn sie von Menschen geäußert werden, die vorher schon als niederrangig angesehen wurden.
Bei der Corona-Diskussion aber müssten gebildete Menschen nicht nur zugeben, dass sie sich täuschten, sondern dass sie getäuscht worden sind.
In einem sind sich alle Menschen gleich: Verarscht werden will niemand. Je mehr ein Mensch jedoch von seiner überdurchschnittlichen Intelligenz und seiner höheren Bildung überzeugt ist, desto größer ist auch seine Überzeugung, dass man ihn überdurchschnittlich weniger täuschen kann.
Ein von seiner unterdurchschnittlichen Klugheit überzeugter Mensch stellt sich vor, dass ein Klügerer so böse ist, seine Dummheit auszunutzen.
Ein von seiner überdurchschnittlichen Klugheit überzeugter Mensch stellt sich vor, dass jemand noch klüger ist als er, wenn es ihm gelingt ihn reinzulegen.
Während der Dumme eine Täuschung eher als Boshaftigkeit des Täuschenden erlebt, erlebt sie der Kluge eher als persönliche Niederlage. Seine eigene Klugheit reichte nicht aus, die Täuschung zu durchschauen.
Der Dumme ist wütend gegen den Täuschenden - der Kluge ist verärgert über seine Niederlage.
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